Von diesem Moment an geht es um vollständige Moves, was bedeutet, dass sie um volle 180°, 360° oder deren vielfache gedreht werden.
Ein Move, der bei 170° stoppt und zurückgedreht wird zählt in einer Competition nicht.
- saubere Technik
- vollständige Drehung!
Flatspin : | Die 360° Drehung auf der Welle. Hier gleitet das Boot über jede Kante. |
Cartwheel : | Auf in die Vertikale: Cartwheel ist der Walzenmove schlechthin. |
Blunt : | Vertikale 180° Drehung auf der Welle. Hier kommt es auf das Timing an. |
Clean : | Was man mit dem Paddel kann geht meistens auch ohne. Ob Spin oder Cartwheel, clean zeigt, dass du es drauf hast. |
Flatspin
Zur Technik:
Wichtig für den Spin ist, dass dein Boot während der ganzen Drehung vollkommen auf dem Wasser aufliegt.
Wer kantet verliert!
Achte auch darauf an welchem Punkt in der Welle du den Spin einleitest.
Besonders einfach geht es vor Schaum. Dort wirst du gehalten und kannst üben, dein Boot flach liegen zu lassen.
Bei Wellen ohne Schaum ist es wichtig den Spin in einem Moment einzuleiten, in dem du auf dem Weg ins Wellental bist (vom Top oder Face der Welle). Wenn du im Wellental zu spinnen versuchst treibst du ab.
Häufige Fehler:
- Washout
- Grund: Kante gegeben, im Tal gespinnt, in ablaufende Strömung gekommen, Gewicht zu stark verlagert...
- Grund: Kante gegeben, im Tal gespinnt, in ablaufende Strömung gekommen, Gewicht zu stark verlagert...
- Du kommst nicht über den Backsurf hinaus
- Grund: Dir fehlt die Körperdrehung im richtigen Moment. Setze deinen Konterschlag entschlossener und dreh den Körper beim Paddelblattwechsel in einem Moment um deinem Boot einen Impuls zu geben.
- Übung: Auf einem stehenden Gewässer machst du einen kurzen sprint und leitest dann eine Drehung ein.
Achte darauf, dass deine Kante genau über dem Wasser liegt und du weder Wasser übers Boot schiebst, noch Luft darunter lässt.
Cartwheel
Zur Technik:
Beim Cartwheel liegt das Kriterium im Winkel. Beide aufeinander folgende Enden müssen minimal 45° aus dem Wasser ragen.
Am besten startet man diesen Move auf dem Schaum. Man setzt dort den "Double Pump" an und drückt die Spitze unter Wasser. Am Anfang sollte man besonders darauf achten wo man die Spitze in die Strömung bringt. Am besten stellt man sich dazu eine Uhr vor:
Je weiter die Spitze in Richtung 12 Uhr geht, desto mehr Druck kommt aufs Boot. Beginne also mit so genannten "Elevated Spins", bei denen du dein Ende ca. bei 10/2 Uhr leicht versenkst.
Sobald du dich sicher fühlst geht es schritt für schritt in Richtung 12Uhr.
Die Vertikalität bestimmst du außerdem mit der Kante (siehe Double Pump).
Einige Schwierigkeit bereitet üblicherweise das Einleiten des zweiten und dritten Endes. Der Trick ist auch hier wieder das Schauen, wodurch der Körper vorgedreht wird.
Deine Paddelführung sollte beim cartwheelen so kompakt wie möglich sein (keine ausladenden Paddelschläge, Paddel stets aus dem Wasser bringen). Wichtig ist wiederum: behalte dein Gewicht über dem Boot!
Häufige Fehler:
- Überschlagen
- Grund: zu viel Druck auf der Spitze. Behalte die Spitze während der Drehung im Auge und achte darauf erst später (2/10 Uhr) in die Strömung zu kommen.
- das 2.Ende will nicht
- Grund: Du drückst zu lange beim ersten Ende. Sobald du vertikal stehst kann schon dein nächster Paddelschlag eingeleitet werden. So nimmst du den Schwung und den Paddelschlag in die Rotation mit.
- das 3. Ende will nicht
- Grund: Dir fehlt die Körperrotation und somit der Schwung. Sobald dein 2. Ende vertikal ist muss sich dein Kopf, Oberkörper und Paddel drehen und den nächsten Schlag einleiten.
Übung:
Beginne mit einem Spin und mach den zweiten Teil der Drehung mit viel Krafteinsatz (im selben Moment, in dem sich dein Kopf dreht legst du dein volles gewicht in den Rückengurt und
ziehst so hart es geht am Paddel)...
Blunt
Der Blunt ist eine möglichst vertikale 180° Drehung in deutlichem Abstand von einer Schaumkrone.
Um den Blunt anzusetzen gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten:
1. Der Bounce
Ziel ist es das Boot über Gewichtsverlagerung zum springen zu bekommen. Auf dem face der Welle ist es meist am einfachsten.
Während das Boot in Richtung Wellental surft wippst du mit dem Oberkörper leicht vor (wichtig ist Druck unter dem Vorderboden aufzubauen) und zurück (dabei entlastest du den Vorderboden wodurch die Bootsspitze steigt). Nun kommt der Punkt an dem die Auflagefläche minimal wird. Nun kannst du mit einem kräftigen Konterschlag und gekanteten Boot eine 180°Drehung machen.
2. Carven
Du carvst dein Boot bis zu dem Punkt, an dem der Richtungswechsel erfolgen muss. Anstelle des Steuerschlags für den leichten Richtungswechsel packst du nun aber den Konterschlag aus und kantest dein Boot in die Gegenrichtung auf. Fliegt dein Ende 180° und steiler als 45°, hast du es geschafft.
Die Praxis:
Am besten fährt man meistens mit einem Mix aus beiden Techniken. Leicht angecarvt bounct man sein Boot im Moment der höchsten Geschwindigkeit auf und wirft das Ende.
Zudem fährt man meist auf Wellen mit Schaumberg, von dem man zuerst mal weg muss um einen gültigen Blunt zu bekommen.
Besonders bewährt hat sich auch ein Speedstroke (kräftiger Vorwärtsschlag in Bootsnähe), der zu Beginn gesetzt wird um dem Boot mehr Geschwindigkeit zu geben.
Häufige Fehler:
- Der Blunt ist zu flach
- Grund: du fährst bis der Speed weg ist und machst dann erst die Drehung. Meistens noch mit einem Bogenschlag von hinten anstelle eines ordentlichen Konterschlags. (Häufig ist das Problem am Nicken des Paddlers im Moment des Blunts zu erkennen)
- Übung: Beginne mit Carven und einem Spin am Wendepunkt. Verstärke langsam die Kante und wechsle vom Bogenschlag rückwärts zum kräftigen Konterschlag)
Cleanspin
Zur Technik:
Der Cleanspin wird mit nur einem Paddelschlag ausgeführt.
Achte dabei besonders auf deine Gewichtsverlagerung (siehe Spin) und darauf, dass dein Körper dem Boot gegenüber "voraus ist"
Wichtig ist, mit dem Paddel nicht zu früh einzugreifen. Erst nach vollen 360°. (Hände zählen laut Regelwerk übrigens ebenfalls zum Paddel, Canadierfahrer haben hier also keinen Vorteil mit der Offside)
Tipp:
Suche unterschiede in der Strömungsgeschwindigkeit oder ganz glatte Stellen am Face der Welle. Dort funktioniert es am besten.
Damit wären wir beim Ende der Standards angelangt!
Hier geht's weiter mit komplexeren Moves..
Viel Spaß beim Üben!
Verfasst 2005: Bastian Pöschl, Sebastian Fischer
Überarbeitet 2012: Thomas Hinkel