Nachdem du in den vorangegangenen Kapiteln schon die grundlegenden Rodeo-Techniken und die Standard-Moves kennen gelernt hast, geht es nun langsam ans eingemachte. Mach Dich Bereit für Backblunt, Clean Cartwheel und Splitwheel ...
Backblunt
Zur Technik:
Der Backblunt, auch Backstab genannt ist vom Bewegungsablauf mit dem zweiten Ende des Cartwheels verwandt.
Außerdem kann man ihn, wie den Blunt sowohl aus dem Carven als auch aus dem Bounce oder beidem heraus starten.
Um den Bounce zu machen musst du dich dieses Mal allerdings recht kräftig nach vorne lehnen (ansonsten sind starke Körperverlagerungen eher unproduktiv)
Achte darauf volle 180° Drehungen zu machen und Abstand vom Schaum zu haben um technisch einwandfreie Moves zu zeigen.
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Übung: Durch den Doublepump rückwärts kann man sich relativ gut auf den Bewegungsablauf des Backstab
vorbereiten. Wichtig ist es nicht aus dem Stand heraus zu üben.
- Übung: Suche das Setup (geeigneten Ausgangspunkt) zum Blunt auf der Welle sowohl vorwärts als auch rückwärts.
Splitwheel
Der Splitwheel ist eine Mischung aus Cartwheel über rechts und über links. Genauer wechselst du die Seite nach dem ersten Ende und cartwheelst auf der anderen Seite weiter.
Zur Technik:
So geht's: Beginne wie beim Cartwheelen. Kurz vor dem zweiten Ende bleibt dein Kinn an der Schulter kleben (keine Drehung des Kopfes !!!!) und das aktive Paddelblatt im Wasser !
An diesem Paddelblatt drehst du dich nun um 180° . Erst danach kommt das zweite Ende.
- Übung: Hier kannst du die Grundlagen im Flachwasser erlernen. Beginne mit dem Cartwheel links. Stehst du auf der Spitze des ersten Endes versuche eine 180° Drehung und den Wechsel in einen Cartwheel rechts.
Wenn das klappt verzögere die 180° Drehung immer weiter, bis du ein komplettes Ende über links und eines über rechts machst.
Fehler:
- Der häufigste Fehler ist, dass die Drehung auf der Spitze des ersten Endes gemacht wird. Hier erfolgt zwar ein Wechsel der Cartwheelrichtung, aber der Move ist dadurch noch kein Splittwheel laut Definition im Regelwerk.
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- Grund: zu wenig geübt; Regelwerk nicht gelesen.
- Grund: Entweder hast du zu viel Schwung und somit keine Zeit die Drehung einzuleiten, oder du lässt dienen Blick nicht auf der Stelle und drehst dein Boot damit zusätzlich horizontal.
- Achte auf deinen Blick, und leite die Drehung so spät wie möglich ein.
- Der Richtungswechsel funktioniert nicht.
Loop
Zwei aufeinander folgende Enden, die beide über 70°steil sein müssen, wobei das Boot im rechten Winkel zur Strömung bleibt.
Zur Technik:
Beim Loop nutzt du die Auftriebskraft deines Bootes im Wasser voll aus.
Das Erste Ende wird frontal so tief wie möglich unter Wasser gebracht (meist durch kurzes nach vorne lehnen), bis irgendwann der Moment kommt an dem das Boot zurück an die Oberfläche drängt. Diese Kraft nutzt du aus und lässt deinen Körper aufrecht in eine möglichst hohe Position bringen. Kurz bevor der nächste Wendepunkt erreicht wird (nachdem dein Boot wieder zurück ins Wasser fallen würde) wirfst du den Oberkörper nach vorne (stell dir vor du springst aus deinem Boot einen Salto ins Walzental), landest auf deinem Heck und bist immer noch im Spot.
Fehler:
- Du kippst einfach vorn über.
- Grund: Dein Vorderschiff taucht unter dir durch. Arbeite an deinem Timing. Das Boot darf am tiefsten Punkt noch nicht übervertikal sein. Reagiere schneller oder versenke die Spitze an einem anderen Punkt mit langsamerer Strömung.
- Grund: Hier gibt es unzählige Fehlerquellen. Achte darauf das Boot wirklich frontal zu versenken (mach davor weniger Paddelschläge um mehr Kontrolle zu behalten). Lass den Paddelschlag zur Unterstützung weg. Der führt automatisch zu einer Verdrehung des Oberkörpers, die sich auf das Boot überträgt...
- Deine Loops sind schräg und du musst oft hochrollen.
Super Clean Cartwheel
Ein Super Clean Cartwheel ist ein vollständiges Cartwheel ohne einem Paddelschlag
Zur Technik:
Hier musst du wieder besonders auf deine Kante und den Winkel achten, mit dem du die Spitzen ins Wasser drückst. Erinnere dich an die Cartwheel-Uhr und versuche dich möglichst
wenig nach vorne und hinten zu lehnen. Bewege dein Boot aus der Hüfte mit den Knien. Es soll praktisch um deine Sitzposition herum rotieren. Durch aktives Schauen nimmst du den Schwung mit und
bleibst im Flow.
Übung: Versuche im Flachwasser, ohne Paddel oder Hände einzusetzen, dein Boot alleine durch Kantenwechsel und Gewichtsverlagerung aufzuschaukeln. Genau das sind die Bewegungen beim Super Cleanwheel.
Tipp: Versuche zuerst sowohl Cleane Enden über Hinten als auch über vorne zu kontrollieren. Du wirst bald bemerken, dass eines von beiden einfacher läuft. Beginne den Cleanwheel nun mit dem etwas schlechter zu kontrollierenden Ende und mache den Cartwheel Super Clean indem du dein bevorzugtes Ende hinterher ziehst.
Airblunt
Der Aerial Blunt läuft ab wie ein Blunt + einem Absprung.
Um diesen zu bekommst mußt du dein Boot bouncen, oder in der Welle starke Unregelmäßigkeiten haben die dich air gehen lassen.(oder am besten beides)
Unter bouncen versteht man im Allgemeinen, dass du durch Gewichtsverlagerung (Oberkörper nach vorn und hinten werfen) Druck unter deinem Vorderschiff aufbaust und dein Boot durch diesen Druck kurzzeitig später aus der Welle hebst.
Timing ist hier alles. Der Paddelschlag muß in dem Moment kommen, indem dein Boot frei in der Luft ist.
Space Godzilla
Der Name ist Programm (der Move zählt ohne Air nicht).
Hier wird am höchsten Punkt eines Aerial Loops das Boot um 90° gedreht, so dass das zweite Ende wie bei einem Cartwheel durch das Wasser schneidet.
Zur Technik:
Starte wie beim Loop. Lass dein Boot möglichst weit aus dem Wasser springen bevor du deinen Körper eindrehst und mit einem Paddelblatt den entscheidenden Schlag für die Drehung machst.
Übung: Auf dem Flachwasser kannst du auf der Spitze des Bootes stehen und den geeigneten Paddelschlag üben ohne so sehr unter dem Druck des Timings zu stehen.
Backloop
Du kannst den Loop? Dann mach dich an den Backloop. Alles ist jetzt umgekehrt: Körper nach hinten, vorne, hinten, vorne und das alles im richtigen Moment. Schwierig aber verdammt cool.
Pan Am
Eine Art Variante des Aerial Blunts
Technik:
Während des Moves streckt man den Körper und "taucht" (natürlich nicht unter Wasser) somit unter dem Boot durch. Gelandet wird im Sidesurf.
Sidekick / Flipturn
Angefahren wie einen Blunt nutzt man den Schwung und den Bounce/Carve um sein Boot seitlich ganz aus dem Wasser springen zu lassen. Der Schwerpunkt des Körpers liegt nicht mehr über dem Boot. Alleine durch den Schwung kann man sowohl Boot als auch Körper für kurze Zeit über Wasser halten.
Noch alles klar oder hast Du beim Rotieren langsam dem Überblick verloren? Keine Sorge, geht fast jedem so. Wenn du aber mit allem bisher gezeigten klar kommst, dann stürz dich auf die
"Professional Moves".
Ansonsten gibts nur eins: Üben, üben üben, ...
Verfasst 2005: Bastian Pöschl, Sebastian Fischer
Überarbeitet 2012: Thomas Hinkel